Museumsarbeit geht trotz Schließung weiter

Angela Maaß, Geschäftsführerin des Museumsvereins, mit den alten Stoffmuster-Tafeln der Forster Tuchfabriken

Will man der Coronavirus-Krise etwas Positives abgewinnen, dann ist es die Möglichkeit, in der behördlich verordneten Pause vom Alltagstrubel Dinge aufzuarbeiten, für die man selten Zeit findet. So auch im Brandenburgischen Textilmuseum Forst (Lausitz).

Das Museum ist für den Publikumsverkehr geschlossen, doch untätig sind die Mitarbeiter trotzdem nicht. „Wir betreiben sogenannte Sammlungspflege, d.h. wir inventarisieren und archivieren neu hinzu gekommene Ausstellungsobjekte, überprüfen und reinigen die Bestände.“, sagt Museumsleiterin Michaela Zuber. Zusammen mit Angela Maaß kümmert sie sich in der besucherfreien Zeit um die Aufarbeitung jener Stücke, die in den vergangenen Monaten im Museum abgegeben oder übereignet wurden. Die neuen Objekte werden fotografiert, katalogisiert und mit einer Inventar-Nummer versehen.
Zu den kleinen Raritäten zählt Angela Maaß mehrere Musterstoff-Tafeln der ehemaligen Forster Tuchfabriken, Fotos von der Leipziger Messe aus den 70er Jahren oder Bilder des Forster Malers Erwin Kurtze.

Im Erdgeschoss finden abschließende Bauuntersuchungen für den bevorstehenden Museumsumbau statt. Auch die Beantwortung von Besucher-Anfragen zur eigenen Familienforschung sowie der Versand von Publikationen läuft wie bisher weiter. Abseits der Büroräume näht Marina Heyne Textilien für den Museumsshop, auf dem Hof wird die Leerräumung des Museums für die Baumaßnahmen vorbereitet. Und ganz nebenbei wird auch die Webseite des Museumsvereins, der das Brandenburgische Textilmuseum betreibt, derzeit überarbeitet.

„Leider fallen momentan die Einnahmen durch Eintrittsgelder weg, die in der Gesamtkalkulation eingeplant waren. Diese Gelder fehlen nun für andere Dinge wie z.B. Archivboxen, die angeschafft werden müßten.“, sagt Michaela Zuber. Auch die Vereinsarbeit des Museumsvereins leidet unter der Zwangspause. Die für April anstehende Mitgliederversammlung wurde verschoben, ebenso eine geplante Ausstellungseröffnung. Auch die beliebten Geschichtsstammtische im März und April wurden abgesagt. Wann das Museum wieder öffnet, ist wie so Vieles in der derzeitigen Ausnahmesituation ungewiss.

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