Der Forster Rosengarten strahlte mit der Sonne um die Wette

Bei schönstem Sommerwetter gingen die Feierlichkeiten zum 110. Jubiläum des Ostdeutschen Rosengarten über die Bühne. Zahlreiche Besucher verfolgten die verschiedenen Veranstaltungspunkte.

Den Auftakt bildete die feierliche Übergabe der Skulptur „Mädchen mit Wasserkrug“ am historischen Standort am Pergolenhof. Musikalisch eingeleitet wurde der kleine festliche Akt von der Bläsergruppe der Vogtland-Philharmonie.
„Die Geschichte des Rosengartens ist auch eine Geschichte von Aufstieg und Niedergang des Rosengartens. Momentan sind wir wieder in der Phase des Aufstiegs.“, begrüßte Hans-Rainer Engwicht, Vorsitzender des Fördervereins Ostdeutscher Rosengarten Forst 1913 e.V., die anwesenden Gäste.

„Der Garten hat keine Historie wie klösterliche oder feudale Gärten. Der Forster Rosengarten war immer ein Bürgergarten.“, so Hans-Reiner Engwicht. Aus bürgerschaftlichem Engagement und Dank zahlreicher Spenden entstand auch das Geschenk an die Stadt. Sein Dank ging deshalb an alle, die beigetragen haben, diesen Tag zu verwirklichen.

Ein Raunen ging durch die Reihen, nachdem Rosenkönigin Martyna I. die Skulptur „Mädchen mit Wasserkrug“ enthüllte. Schon in den Ausstellungsannalen von 1913 ist diese Figur zu finden. Das Original, erschaffen vom Künstler Walter Adler, gilt seit den Kriegswirren 1945 als verschollen. In enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wurde nun eine Replik der ursprünglichen Figur geschaffen und vom Förderverein an die Stadt übergeben.

Mit einem Zitat des Forster Tagesblatt zur Eröffnung der Ruga begann das Grußwort der Bürgermeisterin Simone Taubenek. Auch sie dankte vor allem dem Förderverein und den vielen Spendern. „Wir werden uns um das Mädchen kümmern!“, versprach die Bürgermeisterin.

Renate Neumann-Schäfer, Präsidentin der Deutschen Rosengesellschaft, verwies in einer kurzen Ansprache darauf, daß es nicht viele Institutionen und Firmen gibt, die auf eine ähnlich lange Geschichte wie die Deutsche Rosengesellschaft oder den Forster Rosengarten zurückblicken können: Siemens AG, BASF, Meißer Porzellan.

Als besondere Überraschung erfolgte im Anschluß an die Übergabe des „Mädchens mit dem Wasserkrug“ eine Rosentaufe. Taufpatin ist Maria Luise Prinzessin von Preußen, eine Urururenkelin des letzten Deutschen Kaisers. Bereits die Rosen-und Gartenbauausstellung 1913 stand unter dem Protektorat der deutschen Kaiserin Auguste Victoria.

Die Edelrose „Prinzessin Maria Luise“ ist eine Teehybride, 60-90 cm hoch, wenig bestachelt, grünlich weiß und geht nach innen ins Zart-Rosa über.

„Prinzessin Maria Luise“

Mit einer anschließenden Festveranstaltung im Palmenhaus beging der Ostdeutsche Rosengarten sein Jubiläum. In Anwesenheit der ehemaligen Forster Bürgermeister, der Lausitzer Bundestagsabgeordneten Maja Wallstein (SPD), Vertretern der im Parkverbund Lausitz vereinten Schlösser und Gärten und weiteren Gästen ging Bürgermeisterin Simone Taubenek in ihrer Rede auf die lange Geschichte des Rosengarten von den Anfängen bis zu aktuellen und zukünftigen Projekten ein. Das 25jährige Thronjubiläum Kaiser Wilhelms II. im Jahr 1913 war die Initialzündung für die 1. Rosen- und Gartenbau-Ausstellung auf dem Gelände des heutigen Rosengarten. 2022 wurde der Ostdeutsche Rosengarten beim „World Congress of Roses“ in Adelaide (Australien) mit dem „Award Garden of Excellence“ ausgezeichnet und zählt damit zu den schönsten Gärten der Welt.

Für Hans-Rainer Engwicht endete der Abend mit einer weiteren Überraschung. Er erhielt aus den Händen von Simone Taubenek die „Ehrenmedaille der Stadt Forst (Lausitz)“ für seine Verdienste um den Rosengarten. „Der Forster Rosengarten, dessen Weiterentwicklung und Erhalt waren Zeit seines Leben eine bestimmende Größe, der er sich beruflich und ehrenamtlich widmete.“, würdigte Simone Taubenek das Schaffen Hans-Rainer Engwichts in ihrer Laudatio. „Das dauerhafte, verbindliche und leidenschaftliche Engagement von Hans-Rainer Engwicht vereinte seit 1994 die Rosenfreunde und Unterstützer im Förderverein Ostdeutscher Rosengarten Forst 1913 e.V.“.

v.l.n.r.: Bürgermeisterin Simone Taubenek, Stadtverordnetenvorsteher Ingo Paeschke, Hans-Reiner Engwicht, Rosenkönigin Martyna I.

„Die Überraschung ist total gelungen!“, bedankte sich der Ausgezeichnete. „Ich nehme die Ehrung auch stellvertretend für meine Vorgänger in der Familie entgegen. Ich sehe die Auszeichnung auch als großen Ansporn, weiterzumachen im Sinne des Voranbringens des Anliegens Ostdeutscher Rosengarten.“

Musikalisch umrahmt wurde der Festempfang von Musikschülerinnen der Kunst-und Musikschule des Landkreis Spree-Neiße.

Der Jubiläumstag klang auf der Schillerbühne im Wehrinselpark aus mit einem großen Konzert mit der Vogtland Philharmonie unter dem Motto „Classics unter Sternen“. Das Orchester spielte neben klassischen Stücken von Richard Strauß, Puccini, Vivaldi oder Verdi auch moderne Titel von Aretha Franklin, Pharell Williams oder das Thema aus „Fluch der Karibik“. Gesangliche Unterstützung erhielten die Musiker von Jasmin Graf, Vioctor Campos Leal, Lewin Blümel und Voc A Bella.

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