(pm) Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Brandenburgischen Textilmuseum Forst (Lausitz) und dem Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam schlägt eine Brücke zwischen historischen und zeitgenössischen textilen Arbeiten.
Mit Blick aus der Vergangenheit in die Zukunft wollen die Fachhochschule und das Museum gemeinsam Projekte in Forschung, Lehre und Wissensvermittlung initiieren.
Mittelpunkt der Kooperation ist das Textillabor, genannt „Tex Lab“, des Fachbereichs Design. Hier werden die Technologien Nähen, Sticken, Weben, Stricken und Tuften vermittelt, welche in Entwürfen angewandt oder in Form von Materialentwicklungen vertieft werden. Um textile Produkte in nachhaltigen Materialkreisläufen zu gestalten, ist das Wissen über textile Prozesse und Faserkunde essenziell. Betreut wird das Lab von Silvia Knüppel, Professorin für Produkt & Perspektive an der FH Potsdam, und ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Samira Akhavan. Die Ausstattung des Labs umfasst u.a. Handstrickmaschinen, Schaftwebstühle, eine Stickmaschine und industrielle Nähmaschinen.
Zum Museum
Das Brandenburgischen Textilmuseum Forst (Lausitz) ist zurzeit geschlossen und wird denkmalgerecht restauriert und umgebaut. Auch inhaltlich wird das Museum grundsätzlich neu geplant und das inhaltliche Spektrum erweitert. „Das neue Museum wird ein Industriemuseum mit textilem Schwerpunkt und lenkt den Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Auch im zukünftigen Museum können verschiedene Produktionsabläufe der textilen Prozesskette erlebt werden“, so Museumsleiter Jörn Brunotte. Damit stellt das Museum eine spannende Ergänzung für die Lernerfahrung der Studierenden der FH Potsdam dar und bietet wichtige Einblicke in industrielle Abläufe der Textilwirtschaft. „Dieses Zusammenspiel von historischen Textilmaschinen und den Maschinen und der Produktion der Zukunft macht den Reiz des künftigen Textillabors aus“, erläutert Brunotte.
Zur Kooperation
„Aus unserer Sicht wird das neue Museum ein wichtiges Zentrum der wissenschaftlichen Vermittlung und kulturellen Bildung. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr über die Kooperation mit der FH Potsdam“, bekräftigt
Simone Taubenek, Bürgermeisterin der Stadt Forst (Lausitz). Ein zentraler Teil der Zusammenarbeit der beiden brandenburgischen Bildungsinstitutionen umfasst den Bereich der Ausstellung. In Form eines Satelliten des FHP „Tex Labs“ wird die FH Potsdam textile studentische Arbeiten in die Dauerausstellung des Museums einbringen, um den Museumsbesuchern einen Ausblick auf die „textile Zukunft“ zu ermöglichen. Zudem werden in regelmäßigen Abständen temporäre Sonderausstellungen von der Hochschule gestaltet, womit das Museum der Fachhochschule Potsdam eine öffentlichkeitswirksame Bühne bietet.
Des Weiteren sind Workshops von Museumsarbeitern für Studierende der Hochschule zu Themen wie dem Arbeiten an traditionellen Webstühlen, Vertiefung von Wissen um Materialkreisläufe und Faserkunde und der Weiterverarbeitung von eigens gestalteten Garnen, die einen Teil einer gemeinsamen, vernetzten Bildungsarbeit des Museums und der FH Potsdam darstellen. Darüber hinaus können Studierende selbst als Workshopleiter für Schüler zu den Themen von Bedeutung und Potenzial von textilen Handwerkstechniken und Textilien im Kontext von
Nachhaltigkeit tätig werden.
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