Ein zukünftiger Kaiser besucht Forst

(1. Teil)

Es kommt nicht allzu häufig vor, dass sich Staats- oder Regierungschefs nach Forst verirren.

„Am 23. Jun. 1833, Nachmittags, passirte des Prinzen Wilhelm, nunmehrigen Prinzen von Preußen, Königl. Hoheit von Muskau her, die hiesige Stadt, und wurde von dem Landrathe v . Dietrichs, von der Geistlichkeit, dem Magistrate nebst den Stadtverordneten und der Schützengilde der Stadt am Rathhause, wo die Umspannung erfolgte, freudig begrüßt. Er war das erste Glied des königl. Preußischen Hauses, welches die Stadt durch seine Gegenwart beglückte.“, schreibt Johann Christoph Schneider in seiner „Chronik der Stadt und Standesherrschaft Forst, vor und nach der Vereinigung mit der Standesherrschaft Pförten“.

Besagter Prinz von Preußen hat einen nicht unbedeutenden Platz in der deutschen Geschichte gefunden.

Königin Luise mit Prinz Wilhelm (links) und Kronprinz Friedrich Wilhelm (rechts), Gemälde von Carl Steffeck, 1886

Er wird als zweitältester Sohn seiner Eltern am 22. März 1797 in Berlin geboren. Sein Vater ist Friedrich Wilhelm III. (3.8.1770 – 7.6.1840), der am 16.11.1797 – also wenige Monate nach Wilhelms Geburt – König von Preußen wird. Die Mutter ist Luise von Mecklenburg-Strelitz (10.03.1776 – 19.7.1810), die „Königin der Herzen“, wie sie vom Volk verehrt wird und auch heute noch eine ihre Anhängerschaft besitzt. Der Grund für Luises Beliebtheit bei ihren Untertanen ist ihre ungezwungene Art und ihr offenes Wesen. Sie duzt entgegen aller höfischen Etikette ihren Mann, führt den Wiener Walzer in Berlin ein. Endgültig zur Leg…

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