Dem aufmerksamen Einwohner im Forster Süden wird es nicht entgangen sein: bei Sirenenalarm ertönt die Sirene auf dem Dach des Gerätehauses Forst-Süd hin und wieder 6x hintereinander statt der üblichen Alarmierung mit 3 Tönen.
Dem gelernten DDR-Bürger kommen sofort die großen Warntafeln mit Verhaltenshinweisen in den Sinn, die damals in fast jedem Gebäude angebracht waren. Auf diesen Tafeln waren auch die unterschiedlichen Alarmierungen und Tonfolgen beschrieben. Ein Signal mit 6 Tönen war auch damals schon ungewöhnlich. Was ist also der Grund und was bedeutet das Signal?
Schlaugks-eckchen.de fragte bei der Forster Feuerwehr nach.
Sirenen werden im öffentlichen Bereich zur Alarmierung der Feuerwehr und der Warnung der Zivilbevölkerung im Katastrophenfall eingesetzt. Zu DDR-Zeiten wurden mechanische Sirenen verwendet, die heute nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Hinzu kam, daß in den vergangenen Jahrzehnten seit der Wende überall die Sirenen zurückgebaut wurden, da man auf den stillen Alarm mittels Pager setzte.
Inzwischen erfolgt die Alarmierung zunehmend wieder über reaktivierte oder neu aufgestellte Sirenen. So steht auf dem Dach des Feuerwehr-Gerätehauses Forst-Süd (gegenüber des OBI-Marktes bzw. des neuen Aldi) eine elektronische Hochleistungssirene. Wie Andreas Britze, Sachbearbeiter Brandschutz bei der Stadt Forst (Lausitz) und jahrelanger Stadtbrandmeister, informiert, gibt es seit geraumer Zeit ein technisches Problem an der Sirene am Standort Gerätehaus Forst-Süd, das allerdings noch nicht lokalisiert werden konnte. Es wird zwar intensiv daran gearbeitet, doch der Fehler wurde noch nicht gefunden. Die Tonfolge der Sirene läuft hin und wieder zweimal ab, daher geht die Sirene 6 mal hoch und runter. „Gleichzeitig arbeiten wir am Steuerprogramm, dass die Sirene wie die mechanische Sirene langsam gleichmäßig an- und abläuft.“, so Andreas Britze.
Einige Ortsteile von Forst sowie das Gerätehaus Forst-Mitte besitzen noch mechanische Sirenen, die nach und nach gegen die Hochleistungssirenen ersetzt werden.
Es ist also kein neues Warnsignal und somit kein Grund zur Beunruhigung der Zivilbevölkerung, wenn man mal davon absieht, daß jede Alarmierung der Forster Feuerwehr für alle Betroffenen eine Alarmierung zuviel ist.
Es bleibt dabei: eine Minute Dauerton, zweimal unterbrochen (3 Töne von jeweils 15 Sekunden Dauer) – dieses Signal dient der Alarmierung von freiwilligen Feuerwehrkräften. Ausgelöst wird die Sirene über eine Funkansteuerung von der Leitstelle Lausitz in Cottbus.
In den Bundesländern gibt es vorgeschriebene Warntöne für Feueralarm, Probealarm (in Forst immer Mittwochs um 15:00 Uhr) und Töne für die Warnung der Zivilbevölkerung im Katastrophenfall. Und im Zweifelsfall gilt immer noch der Hinweis von den Warntafeln: bei ungewöhnlichen Sirenenalarmen Radio oder Fernsehen einschalten und auf Durchsagen achten!
Foto: Pixarbay
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