„Ein Tsunami an Ideen“,,,

… ist das Ergebnis des Workshops zum Thema „Auf dem Weg zum neuen Industriemuseum – Ein Zwischenbericht“. Eingeladen zu diesem öffentlichen Workshop hatten die Forster Bürgermeisterin Simone Taubenek und das Team Museum. Gekommen waren neben Vertretern der Forster Bürgerschaft auch polnische Partner aus den Partnerstädten Brody/Pförten und Lubsko/Sommerfeld sowie Touristiker und Bibliotheksverantwortliche diesseits und jenseits der Neiße.

Auf Grund des unerwarteten großen Interesses am Workshop mußte dieser in den „Hornoer Krug“ ausweichen statt im ursprünglich geplanten Kompetenzzentrum.

Das nach einer europaweiten Ausschreibung ausgewählte Gestaltungsbüro Duncan McCauley, das Museumsteam und externe Wissenschaftler stellten das Konzept mit den inhaltlichen und gestalterischen Ideen zum Neustart des Museums vor. Die Besucher des Workshops waren im Anschluß an die Konzeptvorstellung eingeladen, ihre Ideen rund um das zukünftige Industriemuseum einzubringen.

Czesław Fiedorowicz, Präsident der Euroregion Spree-Neiße-Bober, betonte die Wichtigkeit des Projektes. Das zukünftige neue Museum habe auch Strahlkraft ins polnische Nachbarland. Auch im polnischen Teil der Lausitz gab es in Zagan/Sagan und Lubsko/Sommerfeld eine große Tuchmachertradition. Fiedorowicz kann sich gut einen Lausitzer Museumsverbund vorstellen ähnlich dem Europäischen Parkverbund Lausitz.

Das neue Industriemuseum wird nach erfolgtem Umbau des ehemaligen Brandenburgischen Textilmuseums mehrere Themenschwerpunkte setzen: Forster Stadteisenbahn, Textilgeschichte, Braunkohle und Strukturwandel. Alles konzentriert sich auf die Zeit vom 19. Jahrhundert bis Heute, wobei auch die Stadt- und Regionalgeschichte in der Zeit vor 1800 in sogenannten Archiven behandelt wird. Zeitzeugeninterviews in verschiedenen Bereichen der Ausstellung sorgen für Abwechslung, auch die großen Forster Radsporttraditionen erhalten ihren Bereich in der Ausstellung. Das Museum wird komplett barrierefrei sein, Erläuterungen zu den Ausstellungsobjekten erfolgen dreisprachig (deutsch, polnisch, englisch). Es wird eine Kinderlinie geben mit kindgerechten Inhalten. Der im Gebäudekomplex vorgesehene Veranstaltungssaal ist für Museumspädagogik und öffentliche Veranstaltungen gedacht.

geplante Ausstellungsgestaltung im Erdgeschoß

„Eine Ausstellung ist eine gebaute Erzählung“, sagte Noel McCauley vom Gestaltungsbüro Duncan McCauley zu Beginn seiner Ausführungen. Er skizzierte die inhaltliche Ausgestaltung der zukünftigen Ausstellung bis hin zu einer kindgerechten Variante. So soll es für die Kinder „Wolli“, ein Schaf, als Maskottchen geben. Ist „Wolli“ eher etwas für die Mädchen, bekommen sie mit „July“ (abgeleitet vom Namen der „Schwarzen Jule“) ein männliches Gegenstück für die Jungen.

Viele Ideen wurden in den zwei Arbeitsgruppen des Workshops von den Besuchern eingebracht. Auch ganz profane Dinge wie z.B. die Möglichkeiten einer Beschattung des Innenhofes, Gastronomie (bis jetzt ist nur ein Kaffeeautomat geplant), ein Wickeltisch u.ä. stehen auf der Wunschliste.

Ein immer wieder erwähnter Punkt ist der voll ausgestattete Veranstaltungssaal mit 199 Plätzen. Warum man denn nicht 200 Plätze anbieten könne, lautete eine Frage der Besucher. „Das hängt mit dem Baurecht zusammen“, klärt Noel McCauley auf. Ab 200 Besucherplätze gelten andere Bauvorschriften in Deutschland.

Schon jetzt ist abzusehen, daß das neue Industriemuseum kein Museum ist, das nur Forster Bürger anlocken wird. Nimmt man die Beteiligung und Mitarbeit der polnischen Vertreter als Maßstab, ist davon auszugehen, daß das neue Museum auch nach Polen ausstrahlen und von dort auch Besucher anziehen wird.

Was bleibt von diesem Workshop? Der erwartete Aufschrei der Teilnehmer aus Forst und Umgebung blieb jedenfalls aus! Zu gut und zu überzeugend hat das Gestaltungsbüro Duncan McCauley vorgearbeitet und ein Konzept für ein Museum entworfen, das Lust auf einen Besuch der Ausstellung macht. Ob angesichts der vielen vorgetragenen Hinweise, Wünsche und Anregungen der Zeitplan bis zur angestrebten Neueröffnung am 3. Oktober 2025 um 10:00 Uhr eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten.

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