Welche Themen bewegen die Forster Einwohner? Wo sind die Treffpunkte der Jugendlichen? Welche Geschichten sollen erzählt werden? Diese und noch viele Fragen mehr hatte Drehbuchautor und Regisseur Erik Schiesko bei einer lockeren Gesprächsrunde im Restaurant „Rosenflair“. Der Grund für Schieskos Neugier: in Forst möchte er seinen nächsten Film verwirklichen.
Dazu hatte er sich Forster Bürger, Mitglieder von Vereinen und Mitstreiter aller Generationen eingeladen. Schiesko wollte ein Gefühl für die Stadt bekommen. Wie ticken die Einwohner, welche Vorstellungen haben sie von ihrer Stadt.
Erik Schiesko, einer der Initiatoren von LUSATIA FILM, einer in der Lausitz beheimateten Filmproduktion, möchte Filme drehen mit Lausitzer Themen, mit Lausitzer Menschen. Auf der großen Filmweltkarte ist die Lausitz nur ein kleiner Fleck. Und wenn dann mal Filme mit Lausitz-Bezug gedreht werden, sind entweder nur die Drehorte interessant oder die Filmthemen vermitteln ein Bild, welches so nicht in der Realität existiert.
Nach dem Erstlingswerk von LUSATIA FILM „Ein Feuerwerk für die Kleinstadt“, welcher ausschließlich in Spremberg gedreht wurde, folgt nun der zweite Langspielfilm – diesmal mit Drehort Forst. Weitere Filme in Senftenberg und Weißwasser sind in Planung. Bei der Stoffsuche sollen sich die Einwohner der jeweiligen Stadt mit einbringen. Neben einem groben Grundgerüst für das Hauptthema des Filmes – für den Forst-Film ist es eine komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung – sollen Ideen der Einwohner zusammengetragen werden. So auch in Forst, wo sich Erik Schiesko viel Zeit für Gespräche nahm und sich nebenbei viele Notizen machte. Absprachen in Vorfeld sorgten dafür, daß auch die Stadt Forst (Lausitz) mit im Boot ist und – soweit machbar – logistische Unterstützung leistet.
Bei einem rund 90-minütigen Stadtrundgang, an dem neben der Forster Bürgermeisterin Simone Taubenek weitere Vertreter der Stadt, Mitglieder des Forster Museumsvereins sowie Vertreter der Forster Steampunk-Gemeinde teilnahmen, wurden schon einmal potenzielle Drehorte und Sichtachsen in Augenschein genommen. Zu Eigentumsverhältnissen, Zuständigkeiten und Planungen der Stadt Forst konnte die Bürgermeisterin etwas sagen. Geschichtliche Hintergründe, zeitliche Abläufe und ursprüngliche Bezeichnungen einiger Objekte gehören zur Kernkompetenz des Museumsvereins.
All diese Gespräche und Hinweise fließen nun in die Ausarbeitung eines Drehbuches ein. Tendenziell wird es wohl auf eine Geschichte mit einem Generationenkonflikt zwischen Mutter und Tochter hinauslaufen. Forst als ehemalige Textilstadt wird dabei ebenso eine Rolle spielen wie die zahlreichen stillgelegten Industrieanlagen. Die Hauptrollen werden mit professionellen Schauspielern besetzt, kleinere Rolle sowie Komparsenrollen sollen mit Darstellern auch aus der Forster Bürgerschaft besetzt werden.
Bis Ende des Jahres soll das Drehbuch fertig sein, dann gibt es eine erste Lesung der Drehbuchfassung. Richtig gedreht werden soll im Sommer 2025. Nach einem Screening vor ausgesuchten Publikum soll die Premiere Anfang 2026, idealerweise auf der Berlinale, sein.
Neben der Stadt Forst (Lausitz) haben auch schon Mitglieder des Museumsvereins ihre Unterstützung bei den Dreharbeiten zugesagt. Wer nun Lust auf eine kleine Rolle hat oder etwas anderes zum Film beitragen möchte, kann sich in eine Datenbank der LUSATIA FILM eintragen. Dies geht aktuell auch jederzeit über den Link lusatia-film.de/kartei.
Der in Spremberg gedrehte Film „Ein Feuerwerk für die Kleinstadt“ wird im Rahmen einer Kinotour durch mehrere Bundesländern auch in Forst gezeigt: am 11. September auf dem Musikpavillon im Forster Rosengarten. Der Kartenvorverkauf startet zu den Rosengartenfesttagen.
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