Kaum Resonanz beim „Tag der Städtebauförderung“ in Forst

Ziemlich verloren war der Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) mit seinem Stand beim bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“, der wie jedes Jahr auch diesmal mit Forster Beteiligung stattfand. Nur ein paar wenige Einwohner kamen zur Eröffnung in den Teilbereich 6 der Grünen Mitte. Hier fand die Eröffnung statt und hier sollten Besucher und Gäste Einblicke in den aktuellen Planungsprozess zur „Grünen Mitte“ und Informationen zu den bereits umgesetzten Teilbereichen erhalten. Darüber hinaus erhielten Interessierte die Möglichkeit, sich in den zukünftigen Stadtumbauprozess aktiv mit Ideen einzubringen.

Der Teilbereich 6 der Grünen Mitte gehört zum historischen Teil der Stadt Forst (Lausitz) und erlebte in seiner Vergangenheit schon mehrere Umbauprozesse. Der derzeitige Umbauprozess hinter der Forster Stadtkirche St. Nikolai sorgte in der Forster Bürgerschaft für kontroverse Diskussionen, waren doch ursprünglich eine Art „Stadthalle“ und ein Seerosenteich geplant. Die „Stadthalle“ ist schon lange gestorben, auch der Seerosenteich hat sich mittlerweile erledigt. „Es ist keine Wasserentnahme mehr aus dem Mühlgraben behördlicherseits erlaubt, deshalb muß sich die Stadt über alternative Wasserflächen Gedanken machen!“, sagte Bürgermeisterin Simone Taubenek in ihrer kurzen Eröffnungsrede.

Auch Robert Richter, Prokurist der Forster Wohnungsbaugesellschaft mbH, geht auf die Planungen ein. Das im Forster Sprachgebrauch nur „Gebäudewirtschaft“ genannte Unternehmen ist Eigentümer der Flächen. Früher standen auf dem Gelände Plattenbauten, die infolge massiven Leerstandes abgerissen wurden. Den verbliebenen Mietern sollen dennoch attraktive Außenflächen angeboten werden, u.a. mit einer Mohnwiese. Im Teilbereich 5 ist eben jene alternative Wasserfläche geplant, die als multifunktionale Fläche als Wasserspielplatz, Veranstaltungsfläche oder im Winter als Eisbahn genutzt werden kann. Die Baumaßnahmen dafür sollen noch in diesem Jahr beginnen.

Robert Richter verwies auf ein Alleinstellungsmerkmal, das Forst besitzt: die Forster Stadtkirche St. Nikolai ist nach seiner Einschätzung vermutlich bundesweit die einzige Stadtkirche, die nicht im Zentrum einer Stadt steht.

Und was war nun mit dem Forster Museumsverein? Der stand nach den Eröffnungsreden ziemlich allein gelassen auf seinem Platz, ziemlich weitab vom Treiben auf dem Frühlingsmarkt rund um die Stadtkirche. Hierhin verirrten sich nur wenige bis gar keine Besucher. Zeitgleich mit der Eröffnung des „Tages der Städtebauförderung“ fand auch eine Besucherführung über die Baustelle des zukünftigen Industriemuseums (ehemaliges Textilmuseum) statt, die natürlich mehr Interessenten anlockte als die Eröffnung.

Hinzu kam, daß die ersten Händler auf dem Themenmarkt rund um die Kirche ab 14 Uhr begannen (wie zu erwarten war), ihre Stände abzubauen und es keinen Anreiz mehr für Forster oder Gäste für eine Besichtigung des Marktes oder der Ausstellung zur Grünen Mitte gab.

Das Problem der vorzeitigen Beendigung des Themenmarktes durch die Händler ist der Stadt seit Jahren bekannt, nur geändert hat sich bis heute daran nichts!

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